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Erster Männertitel der jüngeren Abteilungsgeschichte

Schlussendlich lagen sich nach einem langen, erlebnisreichen, anstrengenden, aufregenden, fairen und freundschaftlichen Handballtag in der Halle am Gerüstbauerring die Uni-Handballer in den Armen. Am frühen Sonntagmorgen, etwa neun Stunden zuvor, schien der Tag nicht ganz so verheißungsvoll auszusehen, wie er sich im Verlauf der folgenden Stunden darstellen sollte. Die Studententruppe musste sich früh sammeln, weil ihr die Ehre zuteil wurde, das Eröffnungsspiel bestreiten zu dürfen. Darüber hinaus mussten sich die Uni-Handballer selbst organisieren, weil sie an diesem sonnigen Apriltag auf ihre größte Stütze, das Trainergespann Wunderlich/Radelhof, verzichten mussten, dessen Mitglieder diverser privater Gründe wegen bedauerlicherweise unpässlich waren. In die Bresche sprang uneigennützig Björn Spittau, der mit seiner ruhigen Art und dem ihm zur Verfügung stehenden großen handballerischen Erfah- 104 rungsschatz den HSGlern von der Bank aus strategisch den Rücken freihielt. Einen Überraschungscoup hatten die HSGVerantwortlichen noch zusätzlich parat, indem sie den seit längerem aus Rostock verzogenen Nico Hentschel, ein Uni-Urgestein, für ein unverhofftes Comeback begeistern konnten. Als endlich, nach und nach, alle spielberechtigten und - willigen Uni-Handballer eingetroffen waren, oblag es Interimstrainer Spittau als erstes, in konstruktiver Erörterung mit dem Mannschaftsrat, die Aufstellung auszuarbeiten. SV Warnemünde V – HSG Uni Rostock II 16:25 (10:12) Als diese endlich gefunden und auch die Aufwärmphase erfolgreich absolviert worden war, sah sich die HSG-Reserve der "Wundertüte" des Turniers gegenüber. Im morgendlichen Derby gegen die rot-weißen Teepottstädter des SV Warnemünde wussten die Studenten nicht so recht, woran sie waren. Nominell sollten sie die Klingen mit der fünften Vertretung des SVW kreuzen, doch diese weilte an diesem Wochenende zu großen Teilen bei einem Traditionstur- 105 nier in Berlin und anschließend im Fuchsbau, sofern die Agenten und Spione der HSG verlässliche Informationen weitergeleitet hatten. In einer Art "Call for Players" sammelte der Stadtrivale in der Vorwoche alle ihm zur Verfügung stehenden Spieler, um eine schlagkräftige Truppe auf die Platte zu bringen. Dies war den Warnemündern gelungen, wenngleich die HSG-Scouts den SV Warnemünde bisher noch nie in dieser Formation gesehen hatten. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, in welchem keine der beiden Mannschaften sich in der ersten Hälfte abzusetzen vermochte.

 

Mit einer knappen Zwei-Tore-Führung aus HSG-Sicht wurden nach 20 Minuten die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang gelang es der HSG, die Abwehr zu stabilisieren. UniVeteran Ole Kumpe organisierte den Mittelblock neu, wodurch es gelang, die Trefferzahl des Gegners in den zweiten zwanzig Minuten zu halbieren. Gleichzeitig konnten die Studenten den Druck im Angriff aufrecht erhalten. Dirigiert von einem umsichtig Regie führenden Steffen Schollbach (sechs Tore) fuhren die Uni-Handballer einen letztlich ungefährdeten, vermutlich jedoch etwas zu hoch ausgefallenen, 16:25-Erfolg ein. Der Anfang war gemacht. 106 In ihrer ersten Pause schauten die interessierten HSGler den Spielern des Laager SV 03 zu, die in einem Parforceritt den haushohen Turnierfavoriten, Serienpokalsieger und aktuellen Bezirksmeister HC Empor Rostock überrollten und für die erste Sensation des Tages sorgten. Dieser Vorgang schien die Studententruppe jedoch unter einen gewissen Erfolgsdruck zu setzen, zeigte doch der HCE auf Bezirksebene seit Jahren erstmals eine Schwäche. HSG Uni Rostock II – HC Empor Rostock IV 18:16 (7:9) Dementsprechend angespannt starteten die HSGler in die Partie und mussten fast von Beginn an einem kleinen Rückstand hinterherlaufen, der aufgrund eigener Unzulässigkeiten, insbesondere im fehlerbehafteten Angriffsspiel, bis zum Pausenpfiff nicht getilgt werden konnte. Nicht unterschlagen werden darf an dieser Stelle auch die starke Turnierleistung des gewohnt souveränen Empor-Keepers Bernd Brümmer, der die gegnerischen Werfer reihenweise verzweifeln ließ und auch gegen die Uni-Handballer sein Können, aus HSGSicht allzu oft, aufblitzen ließ. 107 Allerdings hielt Nils Quakernack an diesem Tag seinen Vorderleuten mit sensationellen Paraden ebenfalls den Rücken frei, was eben diese in die komfortable Lage versetzte, selbst in mehrmaliger Unterzahl wieder ausgleichen zu können. In den letzten fünfzehn Minuten der Partie entspann sich ein Kampf um jeden Ball, den die Studenten bravourös annahmen. Mittels eines Kraftakts mannschaftlicher Geschlossenheit gelang es ihnen, die routinierte EmporSieben niederzuhalten und den zweiten Sieg im zweiten Spiel einzufahren. Wer nun der Annahme verfallen war, dass es zu einem klassischen Finale im letzten Spiel kommen sollte, sah sich jedoch getäuscht. Nach dem bärenstarken und bereits erwähnten Auftritt der Sportfreunde des Laager SV 03 im ersten Spiel und ob des eigenen Sieges im Eröffnungsspiel des Tages wären viele HSGler bereit gewesen, im Vorfeld ihr Geld auf die Randrostocker im Duell mit dem SV Warnemünde zu setzen. Hätten sie diese Dummheit begangen, wären sie von den Teepottstädtern gnadenlos bestraft worden.

 

Der SVW dominierte diese Partie völlig. Die Warnemünder fuhren ihren ersten Sieg ein und machten die Uni-Handballer somit zeit- 108 gleich zum einzig verbleibenden Team mit weißer Weste in diesem Bezirkspokalturnier. Die Ausgangslage war somit, auch ohne auf Adam Riese hören zu müssen, völlig klar. Mit einem Sieg oder auch nur einem Remis in der abschließenden Partie gegen den Laager SV 03 konnte dieses HSGTeam zur ersten Männermannschaft der UniHandballer seit der Neugründung der Abteilung avancieren, welche einen Titel zum Ulmencampus holt. Der (selbst- und hausgemachte) Druck stieg. HSG Uni Rostock II – Laager SV 03 16:14 (8:6) Die Handballer des Laager SV 03, welche eine tolle Premierensaison, nach langjähriger Abstinenz, in der Bezirksliga mit einem sehr guten vierten Platz abgeschlossen haben, gingen angeschlagen in das letzte Turnierspiel. Mit einem relativ dünnen Kader angereist, mussten sie Ausfälle und Blessuren kompensieren, was ihnen bis dato durchaus gelungen war. Die Uni-Handballer hingegen, die für dieses Bezirkspokalturnier im Vorfeld alle zur Verfügung stehenden Kräfte mobilisiert hatten, waren hinsichtlich der für 109 sie ungewohnten Titelchance nervös. Die ersten Minuten wurden fahrig heruntergespielt. Wenngleich eine knappe Führung herausgeworfen werden konnte, blieben die tapferen Randrostocker stets auf Tuchfühlung. Beim Stand von 8:6 für die HSG wurden die Seiten gewechselt. Nach Wiederanpfiff legten die HSGler einen Horrorstart hin, welcher die Pausenführung binnen fünf Minuten in einen 9:11-Rückstand konvertieren ließ. Mit dem Rücken zur Wand und dem möglichen Turniersieg auf dem Spiel stehend, mobilisierte die Studententruppe die letzten Kraftreserven. Wenngleich der Kontrahent aus Laage alles in die Waagschale warf, insbesondere mittels eines effizienten Kreisläuferspiels, gelang es den Uni-Handballern, Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Obwohl die Eigenfehlerquote bis zum Ende nicht in hinreichendem Maße gesenkt werden konnte, erkämpfte sich die UniReserve die Führung gegen den LSV zurück und brachte auch dieses nervenaufreibende Spiel letztendlich nach Hause. Nachdem Lennart Sixta den finalen Treffer des Turniers erzielt und somit den Pokalsieg der Uni- 110 Handballer besiegelt hatte, ertönte der Schlusspfiff. Unbändige Freude brach sich auf der Uni-Bank Bahn und visualisierte sich sehr schnell durch die vor Freude strahlenden Gesichter, Umarmungen, Freudentänze und den Sturm der Platte. Diese Ekstase muss unter der Prämisse eingeordnet werden, als dass es der erste Titel seit der Neugründung der Handballabteilung vor neun Jahren war, den die Männer gewinnen konnten.

 

Demnach steht es nunmehr lediglich noch 3:1 für die HSGirls. Zu guter Letzt möchten sich die Uni-Handballer bei den Schiedsrichtern bedanken, die das Turnier hervorragend geleitet und durchgängig in allen Spielen eine sehr gute Leistung abgeliefert haben. Wir ziehen den Hut. Außerdem müssen an dieser Stelle auch noch der BHV Nord und das Organisationsteam des SV Warnemünde genannt werden, die ein tolles Turnier ausgerichtet haben. Die Halle am Gerüstbauerring war bestens instand gesetzt und bot einen würdigen Rahmen für diesen schönen Handballtag, wenngleich nach unserem Geschmack im nächsten Jahr durchaus noch mehr Zuschauer den Weg in die Halle finden könnten. Auch möchten wir uns bei unseren Gegnern, den jeweiligen Teams des SV 111 Warnemünde, des HC Empor Rostock und des Laager SV 03 bedanken, die den Uni-Handballern an diesem Tag sportlich alles abverlangten, zu fantastischen Spielen beitrugen und die sportliche Fairness hoch hielten. Wir freuens uns schon aufs nächste Jahr.


Für die HSG Uni Rostock an diesem Tag aktiv waren (Spiele/Tore):

  • Helwing (3/TW),
  • Quakernack (3/TW),
  • Fehringer (3/9),
  • Hentschel (3/4),
  • Jäschke (1/1),
  • S. Klein (1/1),
  • T. Klein (2/2),
  • Kumpe (3/7),
  • Müller (3/1),
  • Reif (2/2),
  • Scherf (3/2),
  • Schmidt (3/5),
  • Schollbach (3/13),
  • Schröder (3/7),
  • Sixta (3/5),
  • Wallbaum (1/-)
  • MV-A: Björn Spittau

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Veröffentlichung

Mo, 30. April 2018

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